Bon Fromage (Eine Reise mit Käse)

Ich esse ja sehr, sehr gerne Käse… wer mich kennt, der weiß es… und da dachte ich mir, ich schreibe mal eine Hommage an Käse, sozusagen eine… Fromage!

Meine Reise nahm ihren Anfang in der hessischen Provinz. Da quartierte ich mich bei einem Kumpel ein. Er war ziemlich kräftig. Kein Wunder, immerhin ist er ein echter Limburger. So verbrachte ich einige Zeit bei ihm in der Molkestraße. Da kamen illustre Gesellen zusammen. Und allesamt waren sie Feta. So hatte jeder seinen Dreikäsehoch. Außer Till. Sobald ein Baby bell-te, musste Till darauf aufpassen. Somit war regelmäßig Till Sitter. Auf Dauer war der nur noch genervt. Er hatte die Nase gestrichen voll, und am Ende war sein ganzes Geld alle. Was leider abzusehen war, denn die meisten seiner Freunde waren Harzer. Auch ich hielt es dort nicht lange aus, nachdem ich zunächst dem Motto treu blieb: Ha… wart i halt!
Glücklicherweise begegnete ich dann meiner Freundin. Ella. Die war echt ne Schnitte. Am Anfang dachte ich noch, sie sei eher mild. Bis ich dann feststellte, dass sie ständig nur meckerte. So hatte ich ab sofort meine Motzer-Ella. Nichtsdestotrotz meinten alle meine Freunde, was für ein tolles Paar me san! Darum machten wir ganz spontan nach Rom a Tour. Das war fol epi..sch! Seitdem verreisten wir öfter. Auch letzten Sommer, da zog es uns nach Südafrika. Da hamas Kap ohne Probleme umsegelt. Und auch für dieses Jahr hatten wir wieder was geplant. Und das war beileibe keine Milchmädchenrechnung.

Vielmehr war der Entschluss gründlich gereift. Also begab ich mich ins Reisebüro. Wohin es denn gehen soll, fragte mich so ein Alt-Mecklenburger. Wahrheitsgemäß lautete meine Antwort: Nach Holland, Master! So dauerte es nicht lange, und schon stand der Jet da. Nach kurzem Flug erreichten wir schließlich die Hauptstadt der Niederlande, wo es uns in den historischen Stadtkern zog. Nach Old Amsterdam. Doch Ella wollte schnell wieder weg, was mich doch sehr überraschte. Beemsta da nicht gefällt? Sie hatte andere Pläne.

Also musste ich erstmals in meinem Leben aufs Oktoberfest. Ich wurde weich. Auf der Theresienwiese begegneten wir einer Gruppe Studenten. Das waren Münsterländer. Und sie sangen ihre Lieder. Vor allem eines: Gouda-mus igitur. Irgendwann war auch ich betrunken. Dabei dachte ich am Anfang noch, da kommt Tee. Bis ich irgendwann ernsthaft glaubte, da kam en Bär! So war ich am Ende in Bavaria Blu. Und ich wusste nicht mehr so recht, was ich tat.

In dieser Situation lernte ich Gérard kennen, den jungen Franzosen. Er sah aus wie ein Milchbubi. Nur noch mir schenkte er fortan seine Aufmerksamkeit. Nach kurzer Zeit war Gérard mon! Und ich dachte mir, naja, ein bisschen Brie schadet nie! Doch was Ernstes konnte ich mir nicht vorstellen. Eher sowas… Halbfestes. Da hatte er sich geschnitten. Denn leider war sein Korgen so la la, und außerdem war auch noch Ricco da! Irgendwann hat mir das alles mächtig gestunken.

Zum Glück hat Ella von alldem nichts mitbekommen. Da machte ich drei Greyerzer. Nun wurde es würzig. Ich sag es gleich: Von ihr könnt ihr euch alle noch ne Scheibe abschneiden!

Eines Tages wollte sie es dann wissen! Und ich auch, schließlich bin ich ja kein Klostertaler… eher so… der scharfe Max. Jetzt konnte ich es kaum noch erwarten. Bei Ella lugte auch schon der Rock vor. Und als es dann ernst wurde, hörte ich sie nur noch rufen: „Oh la la, le Grand Rustique!“ Immer wieder rief sie mir zu, wie Bon i fahr’s. Ich spürte ihre Leidenschaft tief in meiner Bergader! Alter Schwede! Ich fühlte mich wie ein Almkönig. Genau das Richtige für manch Ego. Ich begann wahrlich zu schmelzen! Am Ende war ich so richtig leer, da mer echt lange Spaß miteinander hatten. Und das Beste kam zum Schluss: Sie hatte an ihrer ganzen Hand Käse. Mit Musik!