Oh Ludwigshafen!

Du bist die graue Stadt am Fluss, für manches Auge kein Genuss, von vielen wirst du gar verschmäht… Du warst Vision – bist Realität! Ein Kunstwerk aus Beton und Stein: Oh, Ludwigshafen, Stadt am Rhein! Wer dich betritt, der atmet schwer, und sucht es, das spezielle Flair, wo Brücken bröckeln, Schlote qualmen, kaum einer pries … [weiterlesen …]

Anti-Weihnachts-ABC

… der etwas andere Leid-Faden für eine hoffentlich besinnliche *räusper* Zeit A Ansage an alle: Abendländische Aktivitäten abbrechen. Advent abblasen! Andacht absagen. Atheismus annehmen! Alkohol abfüllen! Alles abfackeln. Anders ausgedrückt: Als astreines Arschloch agieren! B Beizeiten Bier bechern, besinnungslos besaufen, Betende behelligen, brutalstmöglich betteln, Barmherzigkeit beenden. Barfuß Bethlehem betreten. Boah! Bei Bescherung… C Christstollen checken, … [weiterlesen …]

Die Schuhe vom Bürgermeister

Was ich ganz dringend brauchte, waren Schuhe! Aber man konnte im Jahr 1946 nicht wie heute in ein Geschäft gehen und sich welche kaufen! Es gab nämlich keine! Deswegen musste man sich einen Bezugsschein besorgen. Also ging ich jede Woche zum Rathaus. Dort war alles nach A, B, C usw. geordnet. Ich sagte: „Ich komme … [weiterlesen …]

Die Rheinüberquerung im Morgengrauen

1946: Meine Freundin Helga lebte in Mannheim-Sandhofen. Das gehörte zur amerikanisch besetzten Zone. Sie konnte ohne weiteres zu uns in die Pfalz kommen, was sie auch häufig tat. Wer wie wir linksrheinisch lebte, war französisch besetzt, und wir durften umgekehrt diese Zone nicht verlassen! Nach Mannheim zu gelangen, war auf legalem Wege also nicht möglich! … [weiterlesen …]

Mr. Chic und die ersten „Amis“

März 1945. Zwei Tage lang flatterten Flugblätter auf alle Straßen und Plätze in Oppau. Sie aufzuheben und zu lesen, war streng verboten. Das wurde über Lautsprecher bekannt-gegeben. Von den Nationalsozialisten wiederum wurden Flugblätter in einer anderen Farbe ausgegeben. Sie sollten darauf hinweisen, dass die Propaganda des „Feindes“ nicht gelesen werden darf. Gehalten haben wir uns … [weiterlesen …]

Elfriede Borth geb. Aicher,

Auszug aus „Geschichten der Pfälzer Oma“: „Das sind doch auch Menschen!“ – Tumult im Max-Bunker 1944 – der Krieg war inzwischen voll bei uns. Wenn man schlafen ging, zog man sich nicht ganz aus. Bei Alarm musste es nämlich schnell gehen. In der Theorie war es so, dass es erst Voralarm gibt, bevor der Vollalarm … [weiterlesen …]

Der literarische Wandervogel (2017/2007)

1. Ich wander‘ im Nebel wie Hermann Hesse, ich schreib‘ für euch Lieder so wie Manesse, ich nutz‘ die zwölf Töne so wie Hans Eisler, vergifte Tauben im Park – wie Georg Kreisler. 2. Ich ticke nicht richtig – so wie mein Wecker, und ich lüge wie Jakob bei Jurek Becker. Ich bete für Frieden … [weiterlesen …]

Wenn ich das Böse wäre

Wenn ich das Böse wäre, dann wäre es vorbei mit Freude und mit Lachen. Denn ich hätte einen Plan für euch … und der bestünde aus nicht sehr schönen, doch recht wirkungsvollen Sachen. Es gäbe viele Gründe … gegen diesen Gott, an den ihr alle glaubt, denn ihr kämt in ein System, in dem der … [weiterlesen …]