Im gemütlichen Sessel sitzend
schaue ich erschüttert auf das,
was sich derzeit in der Welt abspielt.
Scheinbar weit weg,
doch durch das Fernsehen
in meine unmittelbare Nähe gebracht
– nur drei Meter von mir entfernt.
Drei Meter von mir entfernt
kämpfen Menschen,
in völlig überfüllten Schlauchbooten treibend,
mit Meereswellen um ihr Leben.
…
kauern Menschen,
Männer, Frauen, Kinder,
auf ihnen unbekannten Straßen,
hungernd, durstend, wartend, hoffend.
…
drängen Menschen,
in schon zum Bersten voll gestopfte Züge,
ohne zu wissen,
was sie auf und nach der Fahrt erwartet.
…
hausen Menschen,
zusammengepfercht in Sammelunterkünften,
einander wildfremd,
ohne Privatsphäre.
…
bangen Menschen,
hinter eilig errichteten Zäunen,
ob sie dorthin gelangen können,
wo sie sich sicherer fühlen.
Drei Meter von mir entfernt
herrscht das Chaos.
Und ich
sehe fassungslos zu,
ohnmächtig
und voller Scham.