Vonzeitzuzeit und Lächeln

Vonzeitzuzeit Trauer erfriert in der Leere Sprachlos gehen Worte umher Vorgestrig erwacht das Morgen Schimmernd bildet sich Zeit (k.w.) Lächeln Du verschüttest Buchstaben Worte überfüllen die Welt Das Wunder eines Lächelns scheint herüber (k.w.)

Suppenschlecken

Sie ist einfach. Sie ist mild. Sie ist dennoch kräftigend. Ein schleimiges Sternennudelchen lag ihr noch auf der Zunge. Mit leichten Druck zermatschte sie es am Gaumen und erlebt keine Überraschung, denn die Konsistenz blieb weiter schleimig. Die Karottenscheiben zerfielen beim auflesen mit dem Löffel als würden Sie vom Festen zum Flüssigen Bestandteil dieses Gerichtes … [weiterlesen …]

Winter

Unbeliebt, die kalte Zeit, wenn die Dunkelheit den Tag ergreift. Mit dunklen Wolken, die die blaue Freude und warmes Licht im Rücken bergen. Sobald die Kälte hereinbricht, scheint es als zerre sie an den Gemütern und den Mundwinkeln Vieler. Nach Wärme lechzend starren sie auf flimmernde Scheiben und lauschen der Stimme, die das Wetter ankündigt. … [weiterlesen …]

Schlittenkritik

Er steht dort mit dickem Bauch, winkt mit roten Tupfen auf den Wangen. Heißer Glühwein betäubt die Sinne, Die Einsamkeit wird niedergetrunken. Besinnlich duftet es nach Weihrauch, im Märchenwald rennen wild die Rangen. Die Chormädchen halten inne, Kinder sind maßlos zuckertrunken. Ein Gesang und Geschrei, Bettler schlafen zwischen Glühweinständen. Im Advent darf keiner Einsam sein, … [weiterlesen …]

Einst und einmal

Einst puhlte ich mit kleinen Fingern Dreck aus Holzbodenfugen. Einst sprang ich im Hinterhof in Wasserpfützen, spritzte Schlamm aufs weiße Hemd. Einst küsste ich, einst lachte ich, einst liebte ich, einst brach so oft mein Herz. Einst stand ich aufrecht dort im Sturm und suchte einsam meine Tränen. Einst gelang mir viel und manchmal wenig, … [weiterlesen …]

Der literarische Wandervogel (2017/2007)

1. Ich wander‘ im Nebel wie Hermann Hesse, ich schreib‘ für euch Lieder so wie Manesse, ich nutz‘ die zwölf Töne so wie Hans Eisler, vergifte Tauben im Park – wie Georg Kreisler. 2. Ich ticke nicht richtig – so wie mein Wecker, und ich lüge wie Jakob bei Jurek Becker. Ich bete für Frieden … [weiterlesen …]

Wenn ich das Böse wäre

Wenn ich das Böse wäre, dann wäre es vorbei mit Freude und mit Lachen. Denn ich hätte einen Plan für euch … und der bestünde aus nicht sehr schönen, doch recht wirkungsvollen Sachen. Es gäbe viele Gründe … gegen diesen Gott, an den ihr alle glaubt, denn ihr kämt in ein System, in dem der … [weiterlesen …]

Regenluft

Welch‘ ein malerisches Bild der Regen heute Morgen schuf. Eine dichte Wolkendecke stand im hellen Grau leuchtend am Himmel und blinzelte durch das dunkle Grün der Bäume hindurch. Der nasse Asphalt der Straße schimmerte das Kunstlicht der vielen Autoscheinwerfer wieder, was der Welt einen kleinen Hauch Magie einflößte. Die tosenden Geräusche der Straße schienen als … [weiterlesen …]

Unausgesprochen

Ein Gedanke, so schweigsam, trieb sorgenlos auf den unsichtbaren Schwingen des Frühlingswindes. Das Morgenrot überflutete den Nachthimmel und löschte die vielen funkelnden Sterne nach und nach. Und dort im Tränenspiel der glitzernden Tautropfen im kurzgemähten Gras der Vorortgärten entschwand der ungesagte Gedanke, das Wort, das Gefühl – unvernommen.

Morgenfeuer

Leis‘ erklingt der frühe Morgen mit zärtlich, warmen Klängen, die mich sanft dem Schlaf entreißen. Bereits hat die rote Morgensonne die Finsternis und ihre erdrückend kalte Einsamkeit vertrieben. Geblieben sind lediglich die leblosen Schatten, die sich um das rubinfarbene Licht winden. Die verblieben Tränen der Nacht, sie sind schon lange in der eisigen Dunkelheit, des … [weiterlesen …]